EFSA-Datenbank zu Verarbeitungsfaktoren für Pflanzenschutzmittelrückstände

EFSA-Datenbank zu Verarbeitungsfaktoren für Pflanzenschutzmittelrückstände – Update veröffentlicht

Die Datenbank der EFSA hat ebenso wie ihre Begleitdokumente ein Update erfahren, für das 1301 weitere Verarbeitungsstudien berücksichtigt wurden. Die aktuelle Fassung der EFSA-Datenbank umfasst nun insgesamt 2152 Verarbeitungsstudien, was in 2104 mittleren Verarbeitungsfaktoren („median PF’s) resultiert. Neu aufgenommen wurden als repräsentative Verarbeitungstechniken z.B. die Herstellung von Palmöl und Palmkernöl, die Gewinnung von Zucker aus Zuckerrohr und die Produktion von Sake aus Reis, sowie weitere verarbeitete Produkte.

Verarbeitungsfaktoren dienen dazu, Änderungen der Rückstandsgehalte von der landwirtschaftlichen Kultur („Rohstoff“) zum verarbeiteten Produkt, die durch den Verarbeitungsprozess bedingt sind, zu beschreiben. In der Datenbank enthalten sind Verarbeitungsfaktoren, die aus Verarbeitungsstudien stammen, die im Rahmen der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln von den Antragstellern (Pflanzenschutzmittelhersteller) einzureichen sind. Sie stammen somit aus Modellversuchen und entsprechen häufig nicht dem tatsächlichen Verarbeitungsprozess und/oder den tatsächlichen Verarbeitungsbedingungen. Deshalb sind sie nur als Hilfsmittel anzusehen. Einen Abgleich mit dem tatsächlichen Verarbeitungsprozess und/oder den tatsächlichen Verarbeitungsbedingungen hält der Lebensmittelverband Deutschland nach wie vor für unabdingbar, falls Verarbeitungsfaktoren aus solchen Studien zur Beurteilung der Verkehrsfähigkeit von Lebensmitteln herangezogen werden. Die Datenbank der EFSA hat nun ebenso wie ihre Begleitdokumente ein Update erfahren. Hierüber wurde von der EFSA mit dem External Scientific Report „First update of the EU database of processing factors for pesticide residues”, der vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) verfasst wurde, berichtet (EFSA supporting publication 2022:EN-7453). Laut dem Wissenschaftlichen Bericht des BfR wurden mit dem Update 1301 weitere Verarbeitungsstudien berücksichtigt. Für die erste Fassung der Datenbank waren nur Studien berücksichtigt worden, die bis zum 30. Juni 2016 bei der EFSA eingereicht wurden. Nun wurden ebenfalls neuere Studien berücksichtigt sowie Studien, die beim BfR im Rahmen des zonalen Zulassungsverfahrens eingereicht wurden. Wie bei der 1. Fassung der Datenbank wurden alle neu erfassten Studien einem „Qualitätscheck“ unterzogen. Im Ergebnis berücksichtigt die aktuelle Fassung der EFSA-Datenbank zu Verarbeitungsfaktoren für Pflanzenschutzmittelrückstände nun insgesamt 2152 Verarbeitungsstudien, was in 2104 mittleren Verarbeitungsfaktoren („median PF’s) resultiert, die als „acceptable“ oder „indicative“ angesehen werden. Im Kompendium repräsentativer Verarbeitungstechniken wurden z.B. die Herstellung von Palmöl und Palmkernöl, die Gewinnung von Zucker aus Zuckerrohr und die Produktion von Sake aus Reis mit aufgenommen. Auch wurden in der Datenbank weitere verarbeitete Produkte berücksichtigt, wie gekochter Brokkoli, Blumenkohl, Stangensellerie und Lauch sowie gekochte Linsen und Kichererbsen. Zusammengesetzte Produkte (wie z.B. Brot, Nudeln, Schokolade, Ketchup) wurden nicht in die Datenbank mit aufgenommen, da hier neben Verarbeitungsfaktoren auch die Rezeptur der Produkte berücksichtigt werden müsste. Auch wurden Schälversuche (pulp/peel trials) für Warenarten mit essbarer Schale nicht berücksichtigt, da im Rahmen der Risikobewertung davon ausgegangen wird, dass die Schale mit verzehrt wird.

Quelle: Lebensmittelverband, Rundschreiben L-672-2022

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